Gemeinsame Studie von Hengeler Mueller und AdAR: Deutsche Aufsichtsräte wünschen sich stärkere Unterstützung für ihre Arbeit

22. September 2021

Die Aufsichtsräte deutscher Unternehmen wünschen sich eine Stärkung ihres Gremiums und eine Verbesserung des gesetzlichen Rahmens ihrer Tätigkeit. Das geht aus der diesjährigen Aufsichtsratsstudie des Arbeitskreises Deutscher Aufsichtsrat (AdAR e.V.) und Hengeler Mueller hervor, die heute beim 10. Frankfurter Aufsichtsratstag vorgestellt wurde. Besonders im Fokus stehen dabei die Professionalisierung des Aufsichtsrats, hier sehen 76 Prozent der Befragten Handlungsbedarf, gefolgt von einer stärkeren Unterstützung des Aufsichtsrats (66 Prozent) beispielsweise in Form von eigenen Budgets und einer größeren Unabhängigkeit der Aufsichtsräte (57 Prozent).

Als größte Herausforderung bei ihrer Tätigkeit sehen zwei Drittel (67 Prozent) der Gremienvertreter die Angemessenheit der Ressourcen. Interessanterweise betrachten doppelt so viele Vertreter nicht börsennotierter wie börsennotierter Unternehmen ihre zeitlichen Ressourcen für die Aufgabe als zu limitiert. An zweiter und dritter Stelle rangieren mit zwei Prozentpunkten weniger (jeweils 65 Prozent) die Qualifizierung der Aufsichtsräte, die den Wunsch der Aufsichtsräte nach größerer Professionalisierung widerspiegelt, und die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit.

Der Wunsch nach einer stärkeren Aufsichtsfunktion dürfte insbesondere mit den wachsenden Herausforderungen auf der Aufsichtsratsagenda zusammenhängen. Neben der Bewältigung der Pandemie (91 Prozent) bestimmen inzwischen regulatorische und transformatorische Aspekte die Aufsichtsratstätigkeit deutlich. So sehen 80 Prozent der Befragten die Compliance als Top-Priorität, gefolgt von der Digitalisierung ihres Unternehmens (77 Prozent) und ESG (64 Prozent).

Alle Ergebnisse der Studie können unter www.hengeler.com/de/aufsichtsratsstudie-2021 abgerufen werden.

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