Corporate Breakfasts

Mario Opitz hat seine Anwalts- und Wahlstation bei Hengeler Mueller in Frankfurt absolviert. Im Anschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter ebenfalls im Frankfurter Büro tätig.

Das Versprechen

Hengeler Mueller wirbt auf seiner Homepage damit, dass die Kanzlei die Ausbildung der Referendare genauso ernst nimmt wie die ihrer Associates. Als Teil dieses Versprechens bietet Hengeler Mueller allen Associates, Referendaren, wissen­­schaftlichen Mitarbeitern und Praktikanten die Möglich­keit einer internen Weiter­bildung in Form von so­genannten Corporate Breakfasts.

Corporate Breakfast

Während meiner Anwaltsstation habe ich an sechs Corporate Breakfasts zu diversen Themen aus unter­schiedlichen Rechts­gebieten teilgenommen, unter anderem aus den Bereichen Litigation/Arbitration, Private Equity, Investment­recht und Arbeits­recht. In anderen Terminen wurden zum Beispiel das Vorgehen bei einer Due Diligence beim Unternehmenskauf oder bei Haupt­versammlungen von Aktien­gesellschaften vorgestellt.

Die Corporate-Breakfast-Veranstaltungen fanden in der Regel in einer gemütlichen Atmosphäre in der Konferenz­etage des Frankfurter Büros statt. Mit fantastischem Blick über die Stadt Frankfurt wurden die Themen von erfahrenen Partnern und Counsel vorgestellt. Diese verstanden es nicht nur theo­retisches Wissen zu vermitteln, sondern auch Erfahrungen aus der Praxis an uns junge Kollegen weiterzugeben. Um alle Teilnehmer, unabhängig von ihrer fachlichen Anbindung, „abzuholen“, wurde zunächst das spezifische Rechts­gebiet vorgestellt. Anschließend haben wir spezielle Beispiele aus der Praxis besprochen.

Des Weiteren wurden wir im Rahmen jeder Veranstaltung auf fach­­übergreifende Besonderheiten hingewiesen, und es wurde dargestellt, wie die dabei auftretenden Fragen innerhalb der Kanzlei geklärt werden.

Durch die aktive Einbindung der Referendare und wissen­­schaftlichen Mitarbeiter konnte man die Veran­staltung sehr aktiv mitgestalten. Fragen und Anmerkungen der Teilnehmer wurden nicht als unwichtig oder störend verworfen, sondern der Referent versuchte gemeinsam mit allen Teilnehmern, für alle Fragen eine stimmige Lösung zu entwickeln.

In den knapp einstündigen Veran­staltungen lernte ich nicht nur die Kanzlei und deren Tätigkeits­gebiete näher kennen, sondern auch viele andere Referendare, wissen­schaftliche Mitarbeiter und Associates.

MiFID II Academy

Während meiner Anwaltsstation ergab sich noch eine besondere Fort­bildungs­­möglichkeit: Nachdem der Gesetzgeber im Sommer 2016 bereits das 1. Finanzmarkt­novellierungs­gesetz umgesetzt und damit den Startschuss für die Umsetzung der MiFID II-Richtlinie gegeben hatte, habe ich an der Entwicklung einer neuen internen Fortbildungs­veranstaltung mitgewirkt.

Christian Schmies, Partner mit Schwerpunkt Investmentrecht und Bankaufsicht, hatte alle interessierten Kollegen des Frankfurter Büros zu einer wöchentlichen Serie von kurzen Fortbildungen zu diesem Themenkomplex eingeladen. Nachdem ich bei den ersten Veranstaltungen nur Teilnehmer war, wurde ich schon bald mit der Ausarbeitung von weiteren Themen betraut, die ich zum Teil auch selbst aussuchen konnte und die ich mit Herrn Schmies inhaltlich abstimmte. Nachdem ich durch die selbst­ständige Vorbereitung der Veranstaltungen gut in den Themen­­komplex eingearbeitet war, konnte ich mich recht gut an den Diskussionen der Kollegen beteiligen. Ich war immer wieder erstaunt, dass auch die Meinung von Referendaren aufgegriffen wurde und in die Diskussion einbezogen wurde, auch wenn die notwendige Praxis­erfahrung noch fehlte.

Zum Abschluss meiner Anwaltsstation durfte ich zwei Themen selbständig vorbereiten und meinen Kollegen aus den verschiedenen Praxis­bereichen vorstellen: „Inducements unter MiFID II/MiFIR“ und „IT-Sicherheits­gesetz und kritische Infra­struktur im Finanz­bereich“. Unterstützt wurde ich dabei natürlich von Christian Schmies, der mir bei etwaigen Wissenslücken zur Seite stand.

Fazit

Für mich war gerade diese separate Weiterbildungs­­veranstaltung eine tolle Erfahrung. Nicht nur, weil ich bei der Themen­auswahl viel Freiraum hatte, sondern weil mir das Vertrauen geschenkt wurde, einen Teil der internen Weiter­bildung zu betreuen bzw. mit zu entwickeln. Eine gute Erfahrung ist es zudem, Themen vor einem Publikum vorzutragen, das deutlich mehr Erfahrung in diesen Bereichen hat als man selbst. Für mich ein sehr prägendes und lehrreiches Erlebnis.

Hengeler Mueller ist in meinen Augen seinem Versprechen in jeder Hinsicht gerecht geworden. Nicht nur mit internen Weiterbildungs­­veranstaltungen wie dem Corporate Breakfast, sondern auch mit intensiven Gesprächen mit den zuständigen Partnern und der engen Einbindung in die laufende Mandats­arbeit. Das Gesamtpaket der Ausbildung bei Hengeler Mueller hat mich überzeugt. Mario Opitz